Protokoll / Aktennotiz über heutiges Ereignis mit Bürgermeister Mies im Oberstdorf Haus wie i c h es erlebt, empfunden, wahrgenommen habe !

 

Heute, 10.05.2012, gehe ich zur Kur AG-Aufsichtsratssitzung, Beginn 10 Uhr, kurz vor 10 Uhr ins Oberstdorf Haus, Raum Oytal; ich bin am „hinteren“ Eingang und sehe einige im Raum, Mies fehlt noch.

Dann sehe ich Mies aus Richtung Bürgermeisterbüro in den OytalRaum gehen.

Die Tür wird geschlossen.

 

Ich warte vor dem Eingang – Richtung Bürgermeisterbüro – und bin unschlüssig, ob ich vor der Tür warten soll (wenn alle rauskommen kann ich gleich die Leut´ansprechen, aber wer weiß, wie lange das dauert), oder ob ich mir einen von den zwei Stapeln Stühle nehmen und mich hinhocken soll.

 

10.05 Uhr, ich stehe noch unschlüssig neben der Tür zum Sitzungsraum, kommt Aufsichtsrat Albert Titscher raus, sieht mich, ist überrascht, begrüßt mich aber sehr freundlich, lachend, per Handschlag mit  „Frau Kustermann, Sie sind hier?“

und ich frage ihn sofort: „Ist Herr R. auch da?“

 

Titscher: Nein

 

Ich: Wird heute entschieden?

 

Titscher: Ich hoffe doch.

 

Ich: Wie lange dauert das hier ?

 

Titscher: Ungefähr eine Stunde.

 

Dabei geht Titscher den Gang in Richtung Treppe ins obere Stockwerk.

 

Ich gehe hinter ihm her und frage:

 

Werden Sie für Herrn R. entscheiden?

 

Titscher – schon auf der Treppe -: Nein, ich habe einen eigenen Kandidaten

 

Ich: Hat Ihr Kandidat auch die Forderungen wie Herr R.? Ist doch bescheiden, dass Herr R. unter Umständen auf ne Dienstwohnung verzichten will

Titscher lacht und meint: Dafür würden wir Zwei das auch machen, oder ?

Ich lachend: Genau, ich bin dabei.

Titscher: Lassen Sie uns später reden und geht die Treppe rauf

Ich gehe zurück vor die Tür, nehme mir einen Stuhl und hocke mich hin.

Irgendwann kommt Titscher zurück und geht in den Sitzungsraum.

 

Irgendwann sehen mich irgendwelche Angestellten, die runter gehen…

 

Irgendwann kommt jemand, den ich seit Jahrzehnten kenne, wir unterhalten uns nett und die Person geht.

 

Ich bleibe hocken.

 

5 Minuten vor 11 Uhr geht die Tür auf, Mies kommt raus, kommt auf mich zu – er hat die Aktuelle Info von gestern in der Hand – und meint zu mir:

 

Frau Kustermann, kommen Sie doch rein, wir würden gerne mit Ihnen sprechen…

 

Ich hocherfreut: Oh, das ist ja schön, gehe rein, grüße freundlich „Guten Morgen miteinander“, sehe links 3 Leut sitzen und rechts 3 und frage, wohin ich mich setzen darf.

 

Mies: Wohin Sie wollen und er marschiert (die Tische standen im Viereck) an seinen Platz, auf dem sein Laptop stand.

 

Ich setze mich ihm gegenüber und frage:

 

Sind Sie schon fertig ?

 

Mies: Nein, wir haben spontan beschlossen, mit Ihnen zu reden.

 

Ich: Oh, das ist ja schön. Haben Sie sich schon entschieden?

 

Mies: Nein

 

Und dann fährt Mies mich an, die Aktuelle Info vom Vortag (9.5.) wedelnd:

 

Sagen Sie uns sofort, woher Sie das haben, das ist alles gelogen, das ist alles Lüge, woher haben Sie den Brief, den müssen Sie ja haben…

 

Ich: Ich dachte,   i c h   stelle hier Fragen

 

Mies: Nein, sagen Sie uns sofort, woher Sie das haben …, wissen Sie, was Sie da angerichtet haben, das faxen Sie rum ? usw. usw. usw.

 

Ich: Solche Fragen brauchen Sie    m i r    nicht stellen, die beantworte ich nicht.

 

Mies legt wieder los.

 

Ich: Ach, soll das hier ein Verhör werden? So machen wir das nicht, da gehe ich doch.

 

Und stehe auf, gehe Richtung Tür.

 

Mies spurtet von seinem Platz aus Richtung Tür, fragt mich wieder, woher ich das habe, ich: 

Sowas brauchen Sie einen Journalisten nicht fragen…

 

Mies: Sie sind keine Journalistin.

 

Ich: Möchten Sie meinen Presseausweis im Original sehen?

 

Mies: Sie mit Ihrem „geliebten Presseausweis“…

 

Ich: Ja, genau, der ist wichtig !

 

Dabei gehe ich raus, Mies hinter mir her, Mies macht die Tür zu, rückt ganz nah an mich hin – uuuuuuuuaaaaaaaaaah, mir wird schlecht, der verzieht keine Miene, hat ein Gesicht wie aus Beton, die Augen sind starr, die Stimme verändert die Tonlage überhaupt nicht, er wird nur lauter -, starrt mich an, fährt mich an:

 

Woher haben Sie das?

 

Ich wieder: Das brauchen Sie mich nicht fragen.

 

Mies rückt noch näher an mich hin – da passt ja echt kein Blatt Papier mehr zwischen uns – und zischt laut, mit unveränderter Miene, unveränderter Tonlage, starrem Blick: Wissen Sie was Sie sind – Sie sind ein primitives Miststück…

 

Ich gehe auf die Tür zum Sitzungsraum zu – ich hab richtig Angst vor dem Typ – und reiße die Tür auf (ich brauche Zeugen und will mit dem Typ nicht allein sein, ich zittere innerlich) und sage laut:

 

Was sagen Sie da zu mir, drehe mich zu den Aufsichtsräten…

 

Zeitgleich - d a s muss man sich mal vorstellen -, als ich die Tür aufmache und mich an die Aufsichtsräte wende steht Mies auch da und sagt mit unveränderter Miene, unveränderter Tonlage, starrem Blick zu mir „Fassen Sie mich nicht an“

 

Hääääääääääääää?????????? Ich sofort zu ihm: Ich habe die Tür aufgemacht und will weiter reden, Mies will mich niederreden, übertönen, ich rede lauter weiter zu den Aufsichtsräten sage laut, mich gegen Mies durchsetzend:

 

Der hat zu mir gesagt, ich sei ein primitives Miststück…

 

Ich:   S o   reden   S i e   nicht mit mir, ich bin nicht Ihre Angestellte…

 

Mies drängt mich raus, macht wieder die Tür zu, rückt mir auf die Pelle und sagt wieder zu mir:

Sie sind ein primitives Miststück…

 

Ich spurte wieder zur Tür, reiße die Tür auf – jetzt wird’s mir aber echt unwohl vor dem Typ – und will wieder zu den Aufsichtsräten sagen, was Mies gesagt hat.

 

Genau in   d e m   Moment, in dem ich die Tür aufmache und einen Schritt in den Raum gehe – ich habe wirklich Angst vor dem Typ – sagt Mies wieder, im Raum  stehend ganz cool, mit unveränderter Miene, unveränderter Tonlage:

 

Fassen Sie mich nicht an“

 

Ich wieder: Ich habe die Tür angefasst und sage zu den Aufsichtsräten, was der draußen zu mir gesagt hat, „der hat zu mir gesagt, ich bin ein primitives Miststück“…

 

Ich denke nur: häääääää? Was soll das denn? Denkt der, mir grausts vor gar nix…

Ich denke tausend Gedanken, muss aber aufpassen…

 

So geht’s einige Male hin und her, ich suche wirklich Schutz im Raum, will bloß nicht mit dem Typ allein da draußen stehen.

 

Der rückt mir so nah auf die Pelle, uuuuuuuuaaaaaaaaaa, ekelhaft.

 

Dann sagt Mies, als ich wieder schnell die Tür aufgemacht hab, in den Raum gegangen bin nachdem der draußen wieder gesagt hat: Sie sind ein primitives Miststück, im Raum zu mir: Verlassen Sie diesen Raum, das ist eine geschlossene Sitzung,

 

Ich zu Mies im Raum laut:   S i e   haben mich doch eingeladen

 

Mies: Aber Sie sind raus gegangen

 

Ich: Ja, und jetzt bin ich wieder reingegangen

 

Mies:  Verlassen Sie sofort den Raum

 

Ich gehe raus, Mies wieder hinter mir her, Mies macht wieder die Tür zu,

 

Mies sagt nochmal zu mir: Sie sind ein primitives Miststück.

 

(ich weiß echt nicht, wie oft der das gesagt hat, aber zigmal, wie Kinder im Streit:

 

Du bist doof – nein, bin ich nicht – doch, du bist doof usw. usw. usw.)

 

Und sagt laut zu mir:

 

Verlassen Sie sofort das Gebäude.

 

Ich:  Nein, dies ist ein öffentliches Gebäude, ich bleibe hier.

 

Mies: Und ich habe das Hausrecht, ich erteile Ihnen jetzt Hausverbot, verlassen Sie sofort das Gebäude.

 

Ich: Nein, und was ist, wenn ich nicht gehe.

 

Mies: Dann rufe ich die Polizei – geht Richtung Bürgermeisterbüro -, wedelt mit der Aktuellen Info vom 9.5. (die hatte er die ganze Zeit in der Hand) und schreit:

und das geht zum Staatsanwalt… und geht Richtung Bürgermeisterbüro.

 

Ich überlege, ob es mir die Sache wert ist, zittere innerlich, Mies war zum Fürchten, als der mir so auf die Pelle gerückt ist, mich angestarrt hat, hat der mal den Arm hüfthoch gehoben, ich hab echt gedacht:

Der schlägt mich jetzt nieder – furchtbar…, bin dem allein ausgeliefert (die Aufsichtsräte sind schweigend im Raum geblieben!) und gehe die Treppe runter ins EG vom Oberstdorf Haus.

 

Dort rufe ich bei einem Freund an, die Frau ist am Telefon, der Mann kommt erst in einer halben Stunde zurück, somit fällt der als Schutz und Zeuge aus, ich bleibe unten und stelle mich an einen Stehtisch und mache mir schnell die wichtigsten Notizen in mein Büchlein.

 

Dann gehe ich aus dem Oberstdorf Haus, hole mein Fahrrad und fahre zum Marktplatz. Von dort rufe ich sofort ein paar Freunde an und erzähle denen das; die können´s nicht fassen.

 

Dann radle ich heim, fühle mich erst hier sicher, lass meine Hunde raus, mach meinen PC an und schreibe sofort dieses Protokoll/diese Aktennotiz, lese das nimma durch, schreibe wie ichs erlebt, empfunden habe – ich zittere ohne Ende…

 

Die unbewegliche Mimik, unveränderte Tonlage, der starre Blick waren ja richtig gruselig, allein der Gedanke, ich wäre jemals allein zu dem ins Büro gegangen – Mies hat ja nie eine Presseanfrage beantwortet, mir immer ein „Gespräch in seinem Büro“ angeboten, zuletzt wegen einer „EinPaar-SekundenAntwort“ sogar ein Gespräch im Beisein seines Büroleiters – lässt mich erschauern.    D e m   möchte ich nicht allein begegnen…

 

Oberstdorf, 10.5.2012 / 12.43 Uhr Ende dieser Aktennotiz–

 

Helma Kustermann Chefredakteurin Allgäuer Bürgerblatt   Journalistin